4/11/2011

Die Parkbank



Es war damals eine schwierige Zeit und ich musste mit meinen Eltern wegziehen. Ein letztes Mal trafen wir uns bei unserer Sitzbank im Park. Wie oft haben wir hier Stunden miteinander verbracht? Wie oft habe ich hier deine Lippen berührt? Der Abschiedskuss war schmerzvoll. Ich gab dir mein Versprechen wieder zu kommen, doch hielt ich dieses nie ein. Mit der Zeit… vergaß ich Dich.
Eines Tages, ich war schon alt und dem Tod nahe,
da kam ich ein letztes Mal in meine Heimatstadt zurück.
Ich lief an unserer Parkbank vorbei. Da saß eine Frau in meinem Alter Ich gesellte mich zu ihr und wir fingen ein Gespräch an.
Sie erzählte mir, dass sie auf einen alten Freund warte.
Langsam.. .kam mir eine Vorahnung. Ich erschauderte bei diesem Gedanken, doch ich wollte es nicht glauben. Am nächsten Tag kam ich erneut an unserer Parkbank vorbei, bewusst. Sie saß schon wieder dort. Ein weiteres Mal gesellte ich mich zu ihr. Wir redeten stundenlang und ich wusste nun wer diese Person war.
Es machte mich traurig und ich musste nicht lange warten bis die ersten Tränen kamen. Seit dem trafen wir uns einige Zeit jeden Tag, ohne dass wir uns richtig bewusst waren, das wir uns wieder hatten und seit dem führe ich dieses Tagebuch in der Hoffnung, dass irgendjemand Dir diese Geschichte, unsere Geschichte vorliest.

…Ja, diese Person warst du. Seit so vielen Jahren wartest du schon auf mich. Ich konnte Dir aber nicht sagen, dass ich wieder da bin. Ich konnte dir nicht sagen, dass alles wieder gut wird, denn dafür war es schon zu spät. Der Schmerz war unerträglich. Nach Wochen verabschiedete ich mich ein letztes Mal von Dir.
Meine Zeit war zu Ende. Gott wollte mich zu sich holen. Eine letzte Umarmung und ich blickte nicht mehr zurück. In meinem Leben habe ich vieles gesehen. Ich habe vieles erlebt, doch du bist die schönste Erinnerung für mich. Ich bereue so vieles aber mein letzter Atemzug soll dein Name sein.

Es tut mir leid.

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